Danilo Riethmüller gelang in der Saison 2023/24 der Sprung in die Biathlonspitze. Auch in die neue Saison ist er mit überzeugenden Leistungen gestartet. Der DSV glaubt an den 25-jährigen Biathleten.

Danilo Riethmüller
Verein: WSV Clausthal-Zellerfeld
Geburtstag: 13.11.1999
Beruf: Bundespolizist BPOL
Größe: 173cm
Gewicht: 75kg
Der Weg in den Sport
Danilo Riethmüller begann seine sportliche Karriere mit Mountainbiken in seinem Heimatort Schierke/Hasselfelde. Im Winter, als Radfahren schwierig wurde, nahm ihn sein Vater zum Skifahren mit. Der Skiverein in Hasselfelde erkannte sein Talent und er begann, an einigen Rennen teilzunehmen.
Während eines Besuchs am Landesleistungsstützpunkt in Clausthal-Zellerfeld sah er Biathleten trainieren und war sofort fasziniert. Nach einem Probetraining bei Frank Spengler und Ronny Uhlig, die sein Potenzial erkannten, begann er 2011 mit dem Biathlonsport. Anfangs fuhr ihn seine Familie zweimal pro Woche zum Training nach Clausthal-Zellerfeld, was eine Belastung darstellte. Um den Aufwand zu reduzieren, wechselte er 2011, wie auch andere Sportler aus der Region, ins Sportinternat.
Riethmüller selbst erkannte sein Talent für den Biathlon erst spät. Er konzentrierte sich zunächst auf die Schule und sah den Sport eher als Hobby. Erst mit dem Beginn seiner Ausbildung bei der Bundespolizei wurde Biathlon zu seinem Beruf, was einen Wendepunkt in seiner Karriere markierte. Riethmüller beschreibt seine Einstellung zum Sport in dieser Zeit als locker und fokussiert auf den Spaß am Sport. Er führt seine frühen Erfolge auf seine körperlichen Voraussetzungen, seinen Trainingsfleiß und eine gewisse Portion „Quälgeist“ zurück. Die positive Wahrnehmung seiner Leistungen als „großes Abenteuer“ trug zu seiner Motivation bei.
Lillehammer 2016 – der erste große Auftritt. Danilo holte Silber mit der Staffel und machte auf sich aufmerksam. Die folgenden Jahre waren eine Achterbahnfahrt aus Medaillen und neuen Herausforderungen. 2020 kam der große Wurf: Doppel-Gold bei der Junioren-WM! Doch dann kam Corona.
2023/24 brachte Danilo Riethmüller den Durchbruch
1. IBU Cup Erfolge:
Riethmüller startete die Saison 2023/24 im IBU Cup und erzielte bereits im Dezember hervorragende Ergebnisse, mit nur einem 19. Platz als schlechtester Platzierung.
Im Januar steigerte er seine Leistung in Arber nochmal und erreichte in drei Rennen (verkürzter Einzel, Sprint und Verfolgung) Podestplätze, darunter zwei dritte Plätze.
In Ridnaun feierte er seinen ersten Sieg im Massenstart 60.
Diese Erfolge im EBU Cup zeigten seine gesteigerte Leistungsfähigkeit, besonders im läuferischen Bereich.
2. Weltcup Debüt und WM-Norm:
Nach seinen starken Leistungen im IBU Cup erhielt Riethmüller überraschend die Chance, im Januar beim Weltcup in Antholz zu debütieren. Trotz der kurzfristigen Einberufung und der damit verbundenen Aufregung erreichte er mit einem 7. Platz im Einzel ein sensationelles Ergebnis und übertraf damit alle Erwartungen. Mit diesem Ergebnis knackte er zudem die WM-Norm des DSV.
3. Erste Weltcup-Massenstart-Qualifikation:
Durch seinen 7. Platz in Antholz qualifizierte sich Riethmüller für den Massenstart in Antholz und gehörte damit zu den besten 30 Biathleten der Welt.
Die Teilnahme am Massenstart war ein weiteres Highlight seiner Saison, auch wenn er im Rennen selbst nicht an seine vorherigen Leistungen anknüpfen konnte.
4. Top 10 Platzierung beim Weltcup-Finale:
Beim Weltcup-Finale in Canmore erreichte Riethmüller im Sprint mit einem 9. Platz eine weitere Top 10 Platzierung. Im Verfolger konnte er diese Leistung aufgrund von Materialproblemen und der hohen Belastung aus dem Sprintrennen nicht wiederholen.
Danilo Riethmüller – seine Karriereziele:
Riethmüller möchte sich im Weltcup etablieren und konstant gute Leistungen abrufen. Podiumsplätze sind sein klares Ziel. Und er will bei der WM Teil der deutschen Mannschaft sein. Ein weiteres Ziel ist die Teilnahme an Olympischen Spielen.
Sportlich möchte er seine Schießzeit verbessern. Obwohl Riethmüller mit seiner Trefferquote zufrieden ist, sieht er Verbesserungspotenzial bei seiner Schießgeschwindigkeit. Er möchte selbstbewusster am Schießstand auftreten und seine Trainingsleistungen auch im Wettkampf umsetzen.
Darum liebt er Biathlon:
Riethmüller beschreibt sich selbst als „Quälgeist“ und genießt die körperliche und mentale Herausforderung des Biathlons. Er hat Freude daran, sich zu bewegen, zu quälen und an seine Grenzen zu gehen. Er liebt es, sich mit anderen zu messen und sein Können unter Beweis zu stellen. Die Teilnahme an Wettkämpfen ist für ihn ein großer Motivationsfaktor und er freut sich über die Erfolge, die er dabei erzielt. Biathlon hat ihn von Anfang an fasziniert: er schätzt die Vielseitigkeit des Biathlons, die sowohl läuferische als auch schießtechnische Fähigkeiten erfordert. Im Gegensatz zu manch anderem Biathleten hat er Spaß an den vielen Reisen die mit dem Leistungssport verbunden sind.
Rückblick 2014: