Das Biathlonstadion Südtirol Arena Alto Adige ist die gefürchtete Bühne im Welt-Biathlon. Aufgrund seiner Höhenlage saugt es die letzten Körner aus dem Körper. Dafür sorgen die Fans meist für super Stimmung an der Strecke.
Dorothea Wierer | Foto; Federico Modica / Red Bull Content Pool
Das im Antholzertal gelegene Biathlonstadion Südtirol Arena Alto Adige liegt auf 1.600 Metern über dem Meer und ist damit die höchstgelegenste Wettkampfstätte im IBU Weltcupzirkus. Für die Athleten bedeutet das sie merken die Höhe: im Vergleich zur Meereshöhe stehen ca. 82 Prozent an Sauerstoff zur Verfügung.
Das Biathlonstadion Antholz bietet einige besondere Herausforderungen für Biathleten:
Höhenlage: Die Wettkämpfe finden auf einer Höhe von über 1.600 Metern statt. Der höchste Punkt der Strecke liegt bei 1.652 m, während der tiefste Punkt bei 1.626 m liegt. Diese Höhenlage stellt besondere Anforderungen an die Ausdauer und Leistungsfähigkeit der Athleten, da der Sauerstoffgehalt in der Luft geringer ist.
Höhenunterschiede: Die Strecken weisen beträchtliche Höhenunterschiede auf. Beispielsweise hat die 15 km Massenstart-Strecke der Herren eine Summe von 440 Höhenmetern an Anstiegen. Dies erfordert von den Athleten eine exzellente Kondition und Kraftausdauer.
Wechselnde Bedingungen: Die Lage in den Bergen kann zu schnell wechselnden Wetterbedingungen führen, was die Skitechniker du die Athleten fordert.
Mentale Herausforderung: Die Kombination aus anspruchsvollem Gelände und der Notwendigkeit, präzise zu schießen, stellt eine besondere mentale Herausforderung dar. Die Athleten müssen in der Lage sein, sich trotz hoher körperlicher Belastung auf dem schwierigen Terrain beim Schießen zu konzentrieren.
Diese Faktoren machen Antholz zu einer der herausforderndsten Wettkampfbühne im Biathlon-Weltcup und erfordert von den Athleten Höchstleistungen in allen Bereichen des Sports.

Blick in die Geschichte Biathlonstadion Antholz
1971: Das erste internationale Biathlon-Rennen fand in Antholz statt, organisiert von Paul Zingerle.
1975: Antholz richtete zum ersten Mal die Biathlon-Weltmeisterschaften aus.
1977: Paul Zingerle und Kurt Hinze führten den Biathlon-Weltcup inoffiziell ein.
1983: Die Biathlon-Weltmeisterschaften wurden zum dritten Mal in Antholz ausgetragen. Im Biathlon-Naturstadion in Antholz Obertal wurde ein Gebäude errichtet, das dem Sport und dem Tourismus diente.
1995: Antholz richtete erneut die Biathlon-Weltmeisterschaften aus.
2007: Unter der Leitung von Gottlieb Taschler fand die fünfte Weltmeisterschaft in Antholz statt.
2020: Lorenz Leitgeb führte das Biathlon-Komitee zur Weltmeisterschaft 2020.

Höhepunkte im Biathlonstadion Antholz
In den letzten Jahren hat Antholz einige spannende Biathlon-Highlights geboten. Besonders in Erinnerung bleibt die Weltmeisterschaft 2020, bei der die Biathleten in dramatischen Rennen um die Medaillen kämpften. Johannes Thingnes Bø aus Norwegen und Marte Olsbu Røiseland dominierten die Wettkämpfe und holten mehrere Goldmedaillen. Røiseland stellte dabei einen Rekord auf, indem sie als erste Athletin fünf Goldmedaillen in einer einzigen Weltmeisterschaft gewann.
Auch die deutschen Athleten zeigten beeindruckende Leistungen in Antholz: Denise Herrmann-Wick holte 2020 Gold im Einzelrennen und sicherte sich ihren Platz als eine der stärksten deutschen Biathletinnen. Die Mixed-Staffel-Rennen und Verfolgungsrennen der Männer sorgten ebenfalls für spannende Wettkämpfe, die oft bis zum letzten Schuss entschieden wurden.
Aus italienischer Sicht waren die Erfolge von Dorothea Wierer besonders erfreulich. Sie konntebei der WM zweimal Gold und zweimal Silber gewinnen. Wierer ist in Bruneck geboren und Antholz daher ihr absolutes Heimspiel.
Huber Alm in Antholz
Die „Huber Alm,“ oft auch kurz „Huber A“ genannt, ist ein markanter Anstieg auf der Biathlon-Strecke in Antholz. Dieser Anstieg ist bekannt für seine Steilheit und wird von den Athleten als besonders anspruchsvoll empfunden. Er verlangt nicht nur viel Kraft, sondern auch eine gute Technik und Ausdauer, da die dünne Luft in der Höhe zusätzlich belastend wirkt. Hier zeigt sich, wer noch lange im 1:1 hochschiebt oder frühzeitig auf den 2:1 Bergschritt umschaltet. Inzwischen wird der Anstieg auch durch Kameras hautnah begleitet – natürlich sind hier die begehrtesten Werbeflächen der Sponsoren.
Die Huber Alm liegt auf etwa 1.600 Metern Höhe und bietet Fans einen idealen Aussichtspunkt, um die Athleten hautnah bei einem der härtesten Teile der Strecke zu beobachten. Aufgrund seiner Schwierigkeit ist der „Huber A“ ein entscheidender Abschnitt, der oft Einfluss auf das Rennergebnis hat – wer hier gut klettert, verschafft sich einen wertvollen Vorsprung.
Die Weltcups in Antholz sind bekannt für ihre besondere Atmosphäre und die Herausforderungen, die die Höhenlage und wechselhaften Wetterbedingungen mit sich bringen. Die Mischung aus anspruchsvollen Strecken und begeisterten Fans macht Antholz jedes Jahr zu einem Höhepunkt im Biathlon-Kalender.