Der Massenstart ist ein spannendes Biathlon-Format, bei dem die besten Athleten gleichzeitig starten und so von Beginn an einen direkten Vergleich auf der Strecke bieten. Die Spannung ist in diesem Rennen besonders hoch, da die Positionen ständig wechseln können und es bis zum letzten Schuss unklar bleibt, wer das Rennen gewinnen wird.

Der Massenstart der Frauen im Biathlon-Weltcup in Kontiolahti 2024 war ein Paradebeispiel für das spannende Wettkampfformat. Die Schwedin Elvira Öberg gewann das Rennen obwohl sie zwei Schießfehler hatte. Die Französin Julia Simon wurde Zweite mit einem Rückstand von 16.2 Sekunden, ebenfalls mit zwei Fehlern. Aber dahinter spielte sich ein enormer teaminterner Wettkampf ab: gleich drei deutsche Biathletinnen bogen in den Zielkorridor ein. Franziska Preuß sicherte sich den dritten Platz mit einem Rückstand von 19.1 Sekunden und zwei Fehlern. Vanessa Voigt belegte den vierten Platz und Julia Tannheimer den fünften Platz. Beide deutschen Athletinnen hatten keine Schießfehler.

Wichtige Merkmale Massenstart:
- Start: Alle Athleten starten gleichzeitig in einer Startreihe.
- Distanz: Männer laufen 15 km, Frauen 12,5 km.
- Schießeinlagen: Es gibt vier Schießeinlagen: Zwei liegend (L) und zwei stehend (S).
- Strafen: Für jeden Fehlschuss muss der Athlet eine Strafrunde von 150 Metern absolvieren.
- Ziel: Der erste Athlet, der die Ziellinie überquert, gewinnt das Rennen.
Spezifische Regeln:
In der Regel nehmen die 30 besten Athleten der aktuellen Gesamtwertung am Massenstart teil. Bei der ersten Schießeinlage schießen die Athleten von der Bahnnummer, die ihrer Startnummer entspricht. Bei den folgenden Schießeinlagen wird der Schießstand der Reihe nach aufgefüllt, je nachdem, in welcher Reihenfolge die Athleten eintreffen. Bei Weltcups, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen müssen überrundete Athleten das Rennen sofort beenden, sobald sie vom Führenden überrundet werden.
Sonderfall Massenstart 60:
Zusätzlich zum traditionellen Massenstart mit 30 Athleten gibt es ein neues Format mit 60 Startern. 60 Athleten laufen Sechs Skirunden. Es gibt insgesamt vier Schießeinlagen (L-L-S-S) und die Strafrunde ist 150 Meter lang.
Eine Besonderheit gibt es beim Massenstart 60: Die Athleten werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Nach der ersten Runde absolvieren die ersten 30 Athleten ihre erste Schießeinlage, während die restlichen 30 eine weitere Runde laufen, ohne zu schießen. Nach der zweiten Runde ist es umgekehrt.
Das Massenstartrennen im Biathlon ist ein besonders spektakuläres Format, das sowohl für die Athleten als auch für die Zuschauer eine hohe Spannung bietet. Rückblick der jüngeren Vergangenheit:
- Massenstart in Kontiolahti 2024: Das Rennen war äußerst spannend, da Danilo Riethmüller aus Deutschland auf den vierten Platz fuhr, knapp hinter den Franzosen Eric Perrot und Quentin Fillon Maillet, sowie dem Norweger Sturla Holm Laegreid. Es war ein enges Rennen mit vielen Führungswechseln und beeindruckenden Schießleistungen.
- Olympische Spiele Vancouver 2010: Christoph Sumann aus Österreich erhielt zehn Jahre nach den Spielen die Bronzemedaille im Massenstart, nachdem der ursprüngliche Sieger, der Russe Jewgeni Ustjugow, wegen Dopings disqualifiziert wurde. Dies war ein unerwartetes und emotional geladenes Ereignis.
- Weltcup in Antholz 2017: Martin Fourcade aus Frankreich gewann das Massenstartrennen und sicherte sich somit den Gesamtweltcup. Das Rennen war besonders spannend, da Fourcade im letzten Schießen unter Druck geriet, aber letztlich erfolgreich war, und sich den Sieg sicherte.