Kritik an Biathlon Startgruppenregel

In der Saison 2024/2025 gibt es eine neue Biathlon Startgruppenregel der IBU. Die besten Athleten gehen erst sehr spät auf die Strecke. Das soll die Spannung – besonders im Fernsehen hochhalten. Unter den Athleten hagelt es Kritik.

Biathlon Startgruppenregel
Symbolbild Biathlon Startgruppenregel | Foto: Gabriele Seghizzi / Red Bull Content Pool

Die neue Biathlon Startgruppenregel der IBU für die Saison 2024/25 hat potenziell erhebliche Auswirkungen auf die Rennen selbst:

Die Top-Athleten werden nun in der dritten von vier Startgruppen eingeteilt, anstatt wie bisher ihren Startzeitpunkt selbst wählen zu können. Dies führt zu folgenden Konsequenzen:

  • Die besten Biathleten starten später im Rennen, was die Spannung für die Zuschauer länger aufrechterhalten soll.
  • Die Favoriten haben nicht mehr die Möglichkeit, taktisch einen frühen Start zu wählen, um von möglicherweise besseren Bedingungen zu profitieren.

Biathlon Startgruppenregel – potenzielle Nachteile für Top-Athleten

Die neue Startgruppenregel könnte sich negativ auf die Leistung der Spitzenathleten auswirken. Da die Top-Athleten später starten, besteht die Gefahr, dass sich die Loipenbedingungen verschlechtern, insbesondere bei wärmeren Temperaturen oder Schneefall. Elvira Öberg wies auf Probleme beim Aufwärmen hin: „Das Risiko ist, dass ich mit der Startnummer 75 in Nove Mesto stehe, wo es keine Aufwärmstrecke gibt. Wie soll ich mich da aufwärmen?“. Die veränderten Startbedingungen könnten zu Verschiebungen in den Ergebnissen führen. Athleten aus den ersten beiden Startgruppen könnten von besseren Bedingungen profitieren und überraschend gute Platzierungen erreichen. Die Spitzenathleten müssen sich auf potenziell schlechtere Streckenbedingungen einstellen, was ihre Chancen auf Top-Platzierungen beeinträchtigen könnte.

Biathlon Startgruppenregel
Biathlon Startgruppenregel Symbolbild Kälte | Foto: Rutger Pauw / Red Bull Content Pool

Biathlon Startgruppenregel – Flexibilität

Die IBU hat sich eine Hintertür offengelassen, die Vorgaben von Rennen zu Rennen je nach Bedingungen zu ändern. Dies könnte zu Unsicherheiten in der Rennplanung führen und weitere Diskussionen nach sich ziehen. Insgesamt ist zu erwarten, dass die neue Regel die Dynamik der Rennen verändert und möglicherweise für unvorhersehbarere Ergebnisse sorgt. Ob dies tatsächlich zu mehr Spannung für die Zuschauer führt, wie von der IBU beabsichtigt, bleibt abzuwarten.

Biathlon Startgruppenregel
Biathlon Startgruppenregel | Foto: unsplash

Biathlon Startgruppenregel – das sagen die Athleten

Im Biathlon sorgen die neue Startgruppenregel für die Saison 2024/25 für Diskussionen unter den Athleten. Hier sind einige Meinungen von Biathleten zu den Änderungen:

Elvira Öberg, schwedische Biathletin, äußerte sich kritisch zur neuen Regelung:

„Ich bin mit dem Ergebnis unzufrieden. Das ist nichts, was mir entgegenkommt,“ sagte sie gegenüber der schwedischen Zeitung Expressen.

Öberg wies auch auf potenzielle Probleme bei der Vorbereitung hin:

„Man kann nichts daran ändern, wenn sich die Bedingungen verschlechtern, aber es geht hier ums Aufwärmen. Das Risiko ist, dass ich mit der Startnummer 75 in Nove Mesto stehe, wo es keine Aufwärmstrecke gibt. Wie soll ich mich da aufwärmen?“ sagte sie gegenüber SPORT1.

Sebastian Samuelsson, schwedischer Biathlet und Athletensprecher, kritisierte den Entscheidungsprozess:

„Wir haben hart gearbeitet, um so wenig Veränderung wie möglich zu bekommen, und haben wirklich versucht, Kompromisse einzugehen, aber leider gab es keinen Kompromiss,“ sagte er gegenüber SPORT1.

Samuelsson äußerte auch Bedenken bezüglich der Flexibilität der neuen Startgruppenregel:

„Ich würde behaupten, dass es jeden zweiten Wettkampf betreffen könnte. Und ein System, das nur in der Hälfte aller Fälle funktioniert, ist ein schlechtes System. Aber die IBU sieht das anders,“ sagte er gegenüber SPORT1.

Biathlon Startgruppenregel
Biathlon Startgruppenregel Kamila Zuk | Foto: Kin Marcin / Red Bull Content Pool

Die Kritik der Athleten konzentriert sich hauptsächlich auf drei Aspekte:

  1. Die mangelnde Einbeziehung der Sportler in den Entscheidungsprozess
  2. Potenzielle Probleme bei der Wettkampfvorbereitung, insbesondere beim Aufwärmen
  3. Die Flexibilität der Regel und ihre möglichen Auswirkungen auf die Wettkampfbedingungen

Es bleibt abzuwarten, wie sich die neue Regelung in der Praxis bewähren wird und ob die IBU auf die Bedenken der Athleten reagieren wird.

 

 

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